Hildesheim-Zürich-New York: Georg Olms Verlag (
2017)
Copy
BIBTEX
Abstract
Ursprünglich als eine kurze Einführung in die „Ethik“ konzipiert, ist die „Ontologie des gesellschaftlichen Seins“ seit 1964 das nahezu ausschließliche Objekt des theoretischen Engagements Georg Lukács’ (1885-1971). Obwohl Lukács’ ontologisches Projekt ein ziemliches Forschungsinteresse erzeugt hat, mangelt es bisher an einer befriedigenden kritischen Rekonstruktion des Lukács’schen „Ontologie“-Begriffs. Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, genau diese Lücke zu füllen. Laut Lukács steht das „gesellschaftliche Sein“ an der Spitze einer Ontologie, der schon die zwei „Schichten“ des „anorganischen Seins“ und des „organischen Seins“ zugrunde liegen. Die drei ontologischen „Schichten“ haben die drei Marx’schen „grundlegenden ontologischen Feststellungen“ gemeinsam, nämlich die Gegenständlichkeit, die Geschichtlichkeit als Irreversibilität der Prozesse sowie das objektive Wesen der Kategorien. Kritisch erforscht die vorliegende Studie die Gestaltung dieser „Feststellungen“ und die theoretischen Voraussetzungen des ontologischen Ansatzes, die in der Lukács’schen Produktion nach der „großen Wendung“ 1930 wiederzufinden sind.