Edith Steins Herausforderung heutiger Anthropologie
Heiligenkreuz: BeundBe (
2017)
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Abstract
Fließende Identität ist zum Wunschtraum einer ‚androgyn-multiplen‘ Kultur geworden. Utopien im Sinne des totalen Selbstentwurfs verwischen bisherigen Grenzen zwischen Fleisch und Plastik, Körper und Computer. Im postmodernen Plural gilt das Subjekt nur als Momentaufnahme im Fluss weiterer Verwandlungen. Es bedarf mehr denn je eines sinnvollen Durchdenkens: Was ist der Mensch?
Edith Steins Denken legt frei, dass es eine Entfaltung gibt vom Unbelebten zum Belebten, über Pflanze und Tier bis zu jenem Wesen, das über Freiheit und Selbstbewusstsein verfügt: dem Menschen. Und zugleich gelangt er aus sich selbst in einem Überstieg, ja, in eine lösende Beziehung: ‚In der Vereinigung mit der Göttlichen Liebe umfasst der geschaffene Geist auch erkennend, selig und frei bejahend sich selbst.‘ Das ist die Identität, um die es dem Menschen in seiner Sinnsuche geht.