Abstract
Gegen die vielfach vertretene Auffassung, Frege habe die Hilbertsche Axiomatik nicht verstanden, wird nachzuweisen versucht, daß Frege die neue Methode nicht nur verstanden, sondem auch begrifflich präzise analysiert hat. Er definiert eine formale Theorie im Hilbertschen Sinn als eine Klasse von logisch beweisbaren Wenn-dann-Sätzen, die freie Variable enthalten und deren Wenn-Satz eine Konjunktion der Axiome im Hilbertschen Sinn ist. Er untersucht ferner das Verhältnis zwischen einer Hilbertschen Theorie und ihren Modellen (Anwendungen) und wendet seine allgemeinen Ergebnisse in erhellender Weise auf Hilberts Grundlagen der Geometrie an.