Abstract
Naturgesetze spielen eine zentrale Rolle in der Wissenschaftstheorie. Traditionell fokussierten Wissenschaftstheoretiker auf (Fundamental-)Gesetze der Physik, die man als zumindest wahre, universell gültige und kontrafaktische Konditionale stützende Aussagen ansah. Wiewohl diese Behauptung über Gesetze für den Bereich der Physik wohl zutreffen mag, scheinen doch die Gesetze in den Spezialwissenschaften andere Charakteristika aufzuweisen. Von ihnen wird behauptet, sie hätten Ausnahmen, seien also Ceteris-Paribus-Gesetze. Den Ausführungen von Peter Lipton in seinem Artikel „All Else Being Equal“ folgend wird eine zweiteilige Forschungsfrage erörtert: Existieren genuine Ceteris-Paribus-Gesetze und, wenn ja, was ist darunter genau zu verstehen? Der Beitrag dieser Arbeit liegt insofern in einer kritischen Würdigung von Liptons Vorschlag als auch in seiner anschließenden Einordnung begründet.