Abstract
Mit der Entfaltung des Problems der „zwei Reihen“, der Genesis philosophischer
Begriffsbildung, vollzog Fichte einen paradigmatischen Einschnitt im Hinblick auf die
Fassung der Rolle begrifflicher Momente in der menschlichen Erkenntnis. Dieser Schnitt
erscheint aus der Perspektive des durch Hegel entfalteten Prinzips des Aufsteigens vom
Abstrakten zum Konkreten gleichsam als ‚erledigt’. Eine solche Perspektive verdeckt
jedoch den vollzogenen qualitativen Umbruch. Dieser gewinnt dadurch Kontur, wenn die
durch Fichte angesprochenen Positionen in Beziehung zu der vorangegangenen
Ausbildung methodischer Positionen in der europäischen Aufklärung gesetzt werden.
With the development of the problem of the "two rows", the genesis of philosophical concept formation, Fichte made a paradigmatic break with regard to the understanding of the role of conceptual moments in human knowledge. From the perspective of the principle developed by Hegel of ascending from the abstract to the concrete, this cut appears as 'done', so to speak. Such a perspective, however, conceals the qualitative upheaval that has taken place. This gains contours when the positions addressed by Fichte are related to the previous formation of methodical positions in the European Enlightenment.