Agrippa von Nettesheim: Die Datierung des Corpus Hermeticum

Abstract

Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit der These von Frances Yates, dass Denker wie Giordano Bruno und Agrippa von Nettesheim angenommen haben, dass die Schriften des Hermes Trismegistos von dem Ägypter Thoth (Hermes) stammten. Es soll in diesem Aufsatz demonstriert werden, dass die Annahme von Yates sehr spekulativ war und zumindest nicht auf Agrippa zutrifft, da aus keiner seiner Schriften hervorgeht, dass er das Corpus Hermeticum für Texte des Ägypters Hermes selbst hielt. Er glaubte zwar an die Legende des Hermes, aber in dieser Abhandlung wird die Hypothese überprüft, dass Agrippa dem Neuplatoniker Jamblichus folgte, dass griechische Philosophen, die ungefähr in der Zeit von Jamblichus lebten, diese Schriften verfasst haben. Damit wäre die Hypothese von Frances Yates widerlegt, nach der Agrippa glaubte, das Corpus Hermeticum würde direkt vom Ägypter Thoth herrühren. Aus der „Occulta philosophia“ geht hervor, dass Agrippa die Werke Jamblichus hervorragend kannte, doch Yates hielt es scheinbar für nicht relevant, dass Jamblichus darauf hingewiesen hatte, dass das Corpus Hermeticum von ägyptischen Priestern geschrieben wurden. Es war damit nicht Casaubon, der als Erster erkannt hat, dass das Corpus Hermeticum unmöglich auf eine ägyptische Legende mit dem Namen Hermes zurückgehen konnte. Casaubon dachte selbst nicht, dass er der Erste war, der den Irrtum aufdeckte, denn er berichtete ebenfalls von der Aussage von Jamblichus.

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Gerhard Lechner
University of Vienna (PhD)

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