Abstract
Angesichts rapider technologischer Fortschritte, einer steigenden Zahl im Weltraum aktiver Akteure und der sich intensivierenden US-amerikanisch-chinesischen Konkurrenz verändern sich die strategischen Rahmenbedingungen im New Space Age. Dabei fallen die Zunahme wissenschaftlicher und nicht-wissenschaftlicher Untersuchungen zu Space Power und Typologisierungen der Macht und Autonomie raumfahrender Nationen auf. Der Beitrag erörtert daher Begriffsbestimmungen von Mittelmächten in den Internationalen Beziehungen und entwickelt daraus drei Kriterien für Mittelmächte im Weltraum. Darauf aufbauend vertritt er die Hypothese, dass Deutschland und das Vereinigte Königreich aufgrund mangelnder politischer und technologischer Autonomie im Weltraum als Mittelmächte anzusehen sind. Zu diesem Zweck analysiert er deren Weltraumstrategien von 2010 und 2021 mit Blick auf deren zentrale politische Interessen, Mittel und Ziele. Schließlich vergleicht der Beitrag diese miteinander und diskutiert, inwiefern sich anhand der beiden Weltraumstrategien eine Positionierung im Wettbewerb zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Volksrepublik China erkennen lässt.