Abstract
Das Filmbild vermittelt die Illusion der Realpräsenz des Dargestellten und ist zugleich Ikon und Index im Sinne von Peirce, so lautet eine Bestimmung der akademischen Filmtheorie, die seit den frühen siebziger Jahren gängig war und durch die Einführung digitaler, das heißt vermeintlich nicht-indexikalischer Verfahren der Bildproduktion in den neunziger Jahren in die Krise geriet. Der Aufsatz vertritt die Position, dass Indexikalität ganz unabhängig von den jeweiligen medientechnischen Bedingungen nicht ausreicht, um die Spezifik des filmischen Bildes zu bestimmen. Stattdessen wird im Anschluss an Goodman der Vorschlag unterbreitet, Denotation Denotation sein zu lassen und das filmische Bild als Exemplifikation von photographischer Qualität in der Zeit aufzufassen