Abstract
ZusammenfassungDer Artikel legt dar, wie sich im Rahmen von Michael Thompsons Theorie der apriorischen Selbsttransparenz der menschlichen Lebensform eine reflexive Begründung ethischen Wissens gewinnen lässt. Dabei werden insbesondere systematische Parallelen zu Karl-Otto-Apels transzendentalpragmatischem Begründungsverfahren herausgearbeitet. Diese Parallelen betreffen nicht allein die Ethik, sondern auch die Kritik der Metaphysik des Mentalismus. Als archimedischer Punkt dient dabei nicht die sprachliche Kommunikation, sondern der unhintergehbare Lebensvollzug, der gemäß der humanen Lebensform erfolgt. Trotz der theoriearchitektonischen Parallelen, die sich zwischen beiden Ansätzen ziehen lassen, treten bei der dialektischen Ethikbegründung auch spezifische Disanalogien zutage. Die Vorzüge und Nachteile, die sich hieraus für Thompsons Theorie ergeben, werden in einem abschließenden Vergleich einer kritischen Bewertung unterzogen.