Abstract
In den vergangenen Jahren wurde deutlich, dass die angenommene kollektive Sicherheit für bestehende und zukünftige Systeme im Weltraum nicht hinreichend gegeben ist. Weiter zunehmende militärische sowie zivile Abhängigkeiten von modernen, weltraumgestützten Technologien treiben den Wettbewerb zwischen den raumfahrtbetreibenden Nationen voran und verdeutlichen, dass geltendes Recht nicht mehr ausreicht, um ein erneutes Wettrüsten im All zu verhindern. Eine Weiterentwicklung von bestehendem Recht blieb in den internationalen Foren für Weltraumangelegenheiten bisher blockiert. Dieses Kapitel untersucht die Herausforderungen und möglichen institutionellen Lösungsansätze für eine Konsensfindung in der Rüstungskontrolle. Ein neuer institutioneller Anstoß zur Etablierung von nicht-verbindlichen, kleinteiligeren Normen durch Transparenz, Wissensaustausch und Kommunikation mit verschiedenen Stakeholdern im Rahmen der Vereinten Nationen könnte die Entwicklung hin zur Kooperation für die Sicherheit im Weltraum erneut anstoßen. Unklar bleibt, ob politische Rivalitäten langfristig zur Normbildung überwunden werden können.