Abstract
ZusammenfassungDieser Beitrag befasst sich mit einer wenig bekannten Kontroverse zwischen Jakob Stuchlik und Walter Slaje über die Verstrickung von Erich Frauwallner, dem renommierten Gelehrten der indischen Philosophie (1898–1974), mit NS-Institutionen. Er wirft ein neues Licht auf diese Kontroverse und zeigt die arisch-supremistische Ideologie, die sich in Frauwallners Aufteilung der Geschichte der indischen Philosophie in eine arische und eine nichtarische Periode widerspiegelt. Im Großen und Ganzen stellt sich der Aufsatz auf die Seite von Stuchlik und entlarvt Slajes Versuch, Frauwallner und bestimmte Aspekte seines Werkes zu beschönigen, obwohl er sich die NS-Ideologie zu eigen machte und mit NS-Institutionen wie der Gestapo und der SA zusammenarbeitete. Darüber hinaus befasst sich der Beitrag mit Frauwallners Festhalten an Antisemitismus und arisch-supremistischer Ideologie auch nach dem Zweiten Weltkrieg und noch in den 1960er Jahren.