Die soziale Welt als ausdifferenziertes Gesellschaftssystem. Philosophische Aspekte einiger heutiger Theorien
Abstract
Das geschichtszeitliche Weltwerden, so wie es in Staaten als politisch-sozialen Großgebilden kulminiert, ist auf konkurrenzielle-polemische Vielheit angewiesen. Sie ist erforderlich für die Ausschöpfung von Entwicklungsmöglichkeiten in offenen zeitlichen Horizonten. In der Moderne hat sie zu ausdifferenzierten Gesellschaften geführt, deren soziale Felder Eigengesetzlichkeiten unterstehen. Die diesen innewohnende Dynamik lässt keine ihnen übergeordneten Einheitsinstanzen zu, die sie zu stark regulieren. Wo finden sich in dieser Situation die Individuen wieder? Wie kommen sie in ihrer Selbstwertigkeit zu ihrem Recht? Theoretische Positionen können sich so verfassten Gesellschaften gegenüber verschieden einregulieren. Wohin sollen sie den Akzent legen: auf ihre selbstwertig-selbständigen Individuen oder auf die eigengesetzliche Dynamik ihrer Subsysteme und deren globale Verflechtung?