Abstract
Der Aufsatz kritisiert den unrealistischen Politikbegriff vieler der aktuell boomenden Theorien politischer Imagination. Mit dem Ziel der Entwicklung einer realistischen politischen Theorie der Imagination wird der Begriff der politischen Einbildungskraft mit dem der Entscheidung konterkariert und das Werk von Cornelius Castoriadis mit dem von Ernesto Laclau kontrastiert. Anhand einer Diskussion der Subjekt- und Entscheidungstheorie Laclaus in ihrem Verhältnis zur Imagination erweist sich, dass Dezisions- und Imaginationstheorien im Rahmen eines realistischen Ansatzes aufeinander verwiesen bleiben müssen, denn ihre jeweiligen Defizite, die sich postfundamentalistisch auf die ontologische Defizienz der Gründe zurückführen lassen, können nur im wechselseitigen Verweis von Imagination auf Dezision und von Dezision auf Imagination bearbeitet werden.