Abstract
Der Systemkonflikt zwischen den USA und der Volksrepublik China prägt bereits heute die internationale Politik des 21. Jahrhunderts nicht nur auf der Erde, sondern wird im zunehmenden Umfang auch im Weltraum ausgetragen. China – inzwischen unbestritten eine Weltraumgroßmacht – hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht nur umfangreiche Weltraumfähigkeiten und -kapazitäten aufgebaut, sondern verfolgt ambitionierte weitere Pläne u. a. mit Blick auf den Mond. Die USA hingegen sind bestrebt, ihre Dominanz, zumindest jedoch ihre Überlegenheit im Weltraum zu erhalten. Neben der strategischen und zunehmend wirtschaftlichen Bedeutung des Weltraums führen dessen essentielle Bedeutung für moderne Kriegsführung und damit Wahrnehmung als Kritische Infrastruktur zu einer Versicherheitlichung des Weltraums. Diese verdeutlicht sich in beiden Ländern zum einen in umfangreichen Anpassungen der Streitkräftestrukturen als auch zum anderen in der strategischen Einordnung des Weltraums nicht mehr nur in seiner militärischen Unterstützungsfunktion, sondern auch als Raum der Kriegsführung. Der Weltraum im Systemkonflikt des 21. Jahrhunderts wird somit geprägt sein von Kriegsführung nicht nur durch, sondern auch möglicherweise im Weltraum, vom neuen Wettlauf zum Mond mit seinen langfristigen strategischen Implikationen sowie der zunehmenden Rivalität um Machtpositionen, -mittel und Fähigkeiten zwischen USA und China im extraterrestrischen Raum.