Abstract
Der experimentierende Pragmatismus sozialer Gerechtigkeit, den der globalisierte Neoliberalismus praktiziert, hat die Logik der Experimentalwissenschaften auf die Ebene der Sozialbeziehungen übertragen, und so sucht er wie diese die Übereinstimmung der realen Welt mit der vorausgesetzten Markthypothese zu erzielen und damit auch die Übereinstimmung der einzelnen menschlichen Monaden und mit dieser Marktwelt zu erzeugen. Der experimentierende Naturforscher und der experimentierende Sozialforscher rufen auf schier animistische Weise eine stets schon disponible, vorformulierte rationale Welt-Rede oder eine Begierde-Rede an und respektieren sie so blindlings wie die neue, allmächtige Pythia. Dieses Experiment aber dient nur der Selbstvergewisserung des sozialen Heils und den Kapitalisten und bringt eine globalisierte Ungerechtigkeit hervor. Die Freiheit der einzelnen wird dabei stranguliert, ihre Rechte werden ignoriert. Nur ein wirtschaftlicher und sozialer Dialog zwischen den Instanzen der internationalen Multinationalen und den Arbeitnehmern ist imstande, diese globalisierte Ungerechtigkeit zu überwinden und die Freiheit aller zu restaurieren.