Abstract
Indien beschloss bereits als Entwicklungsland in den 1960er Jahren, ein eigenes Raumfahrtprogramm zu gründen. Von den staubigen Anfängen in Thumbra bis hin zu eigenen ambitionierten Missionen zum Mond und Mars hat das Land bemerkenswerte Ziele erreicht. Aber warum hat ein Entwicklungsland, das erst 1947 seine Unabhängigkeit erreichte und mit einer hohen Armutsquote konfrontiert war, Ambitionen, ein eigenes Raumfahrtprogramm aufzusetzen? Die damalige Regierung beantwortete diese Frage mit dem Nutzen für die Bevölkerung. Nicht trotz, sondern gerade wegen dieser Herausforderungen begann Indien seinen Weg in den Weltraum. Heute, 60 Jahre später, ist dieses Kalkül aufgegangen und Indien hat sich im 21. Jahrhundert im Wettbewerb um den Weltraum in Stellung gebracht. Es besitzt den Willen, seine Fähigkeiten im Weltall innen- und außenpolitisch zu nutzen. Welche Fähigkeiten es dabei im Einzelnen nutzen kann, welche Chancen sich daraus ergeben, aber auch welchen Herausforderungen es sich gegenübersieht, wird in diesem Artikel genauer betrachtet.