Abstract
Künstler wie Olafur Eliasson, Ai Weiwei oder das “Zentrum für Politische Schönheit” beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit der Flüchtlingskrise. Dabei versäumen sie aber, so die These des Aufsatzes, ein Bild von Flüchtlingen zu zeichnen, das differenzierter oder anders ist als das, welches klischeehaft in den Medien verbreitetet wird. Doch nicht nur das ist problematisch. Vielmehr geht es in einigen Projekten weniger um eine echte Hilfe für Flüchtlinge als um das Seelenheil des zur Partizipation aufgeforderten Publikums. Es kann das eigene schlechte Gewissen loswerden und durch Einsatz von Geld und/oder Zeit in gutes Gewissen, gar in Gefühle von Großgesinntheit und moralischer Überlegenheit eintauschen. Diese Art von zeitgenössischem Ablasshandel wird im Text kritisiert.