Abstract
Dieser Artikel bietet eine Analyse der Zielsetzungen, die dem intransparenten und international umstrittenen Weltraumprogramm der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) – Stand Anfang Januar 2023 – zugrunde liegen. Es präsentiert zunächst einige Rahmeninformationen des Programms. Es folgt in eigenen Abschnitten jeweils eine achtsame, westliche Bedenken mitberücksichtigende Untersuchung des Programms aus einer sicherheitsorientierten sowie einer politischen Analyseperspektive. Der Vollständigkeit halber wird das Programm anschließend außerdem noch auf etwaige sozioökonomische sowie technologische und wissenschaftliche Zielsetzungen geprüft. Es zeigt sich, dass dem nordkoreanischen Weltraumprogramm derzeit gleichzeitig vor allem sicherheitsorientierte und politische Zielsetzungen zugrunde liegen. Westliche Bedenken, dass Nordkoreas Entwicklung und Einsatz eigener Trägerraketen für Weltraumeinsätze letztendlich auch oder gar primär der Entwicklung und dem Test relevanter Technologien für seine kernwaffenfähigen Langstreckenraketen dienen, sind gerechtfertigt. Es fehlen klare Nachweise, dass das nordkoreanische Weltraumprogramm spezifischen sozioökonomischen oder technischen und wissenschaftlichen Zielsetzungen folgt. Das Kapitel schließt mit drei kurzen Handlungsempfehlungen an westliche Staaten.