Abstract
Der Krieg in der Ukraine unterstreicht die gestiegene Relevanz des Weltraums als militärische Dimension, die inzwischen unabdingbar für die Erfüllung der NATO-Kernaufgaben von Abschreckung und kollektiver Verteidigung ist. Zwar verfügt die Verteidigungsallianz über jahrzehntelange Erfahrung als Weltraumakteur und hat wichtige Weichenstellungen in Reaktion auf die veränderten Rahmenbedingungen der Weltraumnutzung vorgenommen. Allerdings stellt der Weltraum ein dynamisches Operationsgebiet dar, das eine stetige Anpassung erfordert. Während der Fokus der Allianz auf der Koordination, Interoperabilität und Einsatzunterstützung liegt, ergeben sich u. a. Handlungsbedarfe in operativen und strategischen Fragestellungen, beim Fähigkeitsausbau und der Neugestaltung zivil-kommerziell-militärischer Zusammenarbeit. Als zentrales Forum der transatlantischen Sicherheitskooperation kann die NATO unter ihren Mitgliedern mit Blick auf das Bedrohungsumfeld sensibilisieren, gemeinsame strategische Ansätze fördern sowie sich als wichtiger Weltraumakteur für verantwortungsvolles Verhalten im Weltraum einsetzen. Ohne eigene weltraumbasierte Fähigkeiten kann das Bündnis jedoch nur so effektiv agieren, wie die Mitgliedstaaten bereit sind, bekannte Defizite in der Zusammenarbeit zu überwinden.